Rückblick und Ausblick zum Musikschulwesen in Niederösterreich

Eine Bilanz, aber auch einen Ausblick auf die Aktivitäten des Musikschulwesens in Niederösterreich gaben LH-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka und die beiden Geschäftsführerinnen des NÖ Musikschulmanagements Dorothea Draxler und Michaela Hahn bei einer Pressekonferenz im Festspielhaus St. Pölten. "Die Leistungen, die in den Musikschulen erbracht werden, gehen auf engagierte Schüler und Eltern, erstklassige Pädagoginnen und Pädagogen sowie auf verantwortungsvolle Musikschulleiter und Gemeinden zurück", sagte der Landeshauptmann-Stellvertreter.

"Wir haben heute 132 Musikschulen, in denen 56.000 Schüler von 2.300 Lehrern unterrichtet werden. Rund 26 Prozent aller Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen fünf und fünfzehn Jahren besuchen eine niederösterreichische Musikschule. Viele davon spielen in Blasmusikkapellen, in Bands, in Volksmusikgruppen oder haben sich selbst organisiert." Dies, so Sobotka weiter, sei nicht nur eine wichtige außerschulische Erziehungs- und Bildungsarbeit, sondern biete auch eine Möglichkeit, die Jugendlichen in die Gesellschaft zu integrieren. "Diese Musikschulen decken etwa 450 niederösterreichische Gemeinden ab", so der Landeshauptmann-Stellvertreter.

Erfolgreiches Jahr 2012

2012 war das erfolgreichste Jahr für die Musikschulen in Niederösterreich. Beim Bundeswettbewerb "prima la musica" konnte Niederösterreich 39 erste Preise verzeichnen, so viele wie kein anderes Bundesland. In der Wertung Rock/Pop beim Bundeswettbewerb "podium.jazz.pop.rock" gingen alle vier erste Preise an Niederösterreich, ebenso der Hauptpreis für die beste Band, der "Falco Preis", informierte der Landeshauptmann-Stellvertreter. Zurückzuführen seien diese Erfolge auch auf die gute strukturelle Grundlage, die im Jahr 2000 mit dem neuen Musikschulgesetz geschaffen wurde. "Diese Qualitätsinitiative des Landes wurde durch eine Verdoppelung der Landesmittel von 13,5 Millionen auf fast 30 Millionen Euro im Jahr 2012 ermöglicht", erinnerte der Landeshauptmann-Stellvertreter. Der volkswirtschaftliche Mehrwert liege bei über 3.000 Arbeitsplätzen. Die 30 Millionen Euro des Landes würden jährlich Investitionen von bis zu 300 Millionen Euro ermöglichen. "Die Musikschulen sind Talentschmieden, die bestrebt sind, dass die Jugendlichen ihre Potenziale bestmöglich ausschöpfen", so Sobotka.

Musikalische Ausbildung

Dorotea Draxler meinte, die Musikschulen hätten die Aufgabe, eine musikalische Ausbildung zu leisten und auch die Kultur vor Ort zu gestalten. "In vergangenen Jahrzehnten ist die Musikerziehung in der Familie weitergegeben worden, heute ist Musikerziehung in die Musikschulen ausgelagert." Niederösterreich habe 1.400 Chöre, 900 Volksmusikensembles, 500 Blasmusikkapellen und 300 Orchester. "Die Mitglieder aller dieser Ensembles werden großteils in unseren Musikschulen ausgebildet. Über 50 Prozent aller Musikschulleiter engagieren sich vor Ort und sind als Kapellmeister oder Musikant in der Blasmusikkapelle tätig", so Draxler.

Niederösterreich hat viel Talente

Michaela Hahn informierte über die Talentförderung und sagte: "Niederösterreich hat den Wettbewerb 'prima la musica' entscheidend mitgestaltet. 2013 wird dieser Wettbewerb zum zweiten Mal im Festspielhaus St. Pölten stattfinden. Rund 80 Juroren werden dabei über 1.000 junge Talente bewerten." Am Volksmusikwettbewerb hingegen würden rund 150 Musiker teilnehmen. Das Jugendsymphonieorchester Niederösterreich bestehe seit 40 Jahren. Rund 90 Jugendliche würden sich viermal im Jahr treffen und für die sechs bis acht Konzerte proben, die jährlich stattfinden, so Hahn.