"Die Zusammenführung von 141 und 144 war eine wesentliche und notwendige Sache, das ist etwas Besonderes und wohl auch Einmaliges in der Versorgung in Österreich. Wir sind schneller, effizienter und durch Synergien auch sparsamer", betonte Sobotka im Rahmen der Pressekonferenz und sprach im Hinblick auf die jüngsten Entwicklungen auch von einem ersten Schritt in Richtung telemedizinischer Versorgung.
Ärztlicher Rat auch in der Nacht
"Die NÖ Ärztekammer hat den entsprechenden Vertrag mit Jahresende gekündigt. Für uns war es wichtig, dass die Verfügbarkeit ärztlichen Rates auch in den Nachtstunden gegeben ist. So wird Notruf NÖ 144 ab 1. Jänner 2013 diesen Dienst flächendeckend betreuen", sagte Scheele und betonte, dass damit nun rund um die Uhr Kontakt zu Ärztinnen und Ärzten geboten werden könne. Der Obmann der NÖ Gebietskrankenkasse, Gerhard Hutter, meinte bei der Pressekonferenz, er sei "froh über diese gute Lösung".
www.141.at
Eine Neuerung gibt es in diesem Zusammenhang ab sofort auch in Bezug auf das Internet: Hier steht die Seite www.141.at neu zur Verfügung, auf der die wichtigsten Informationen zum Ärztedienst eingesehen und beispielsweise Apotheken oder Ärztinnen und Ärzte in der Nähe des jeweils eigenen Standorts gesucht werden können. Der NÖ Ärztedienst mit Erreichbarkeit unter der Nummer 141 wurde vor mittlerweile acht Jahren vom Land Niederösterreich gemeinsam mit der Ärztekammer NÖ, den NÖ Krankenversicherungsträgern, dem Arbeitersamariterbund (ASBÖ) und dem Roten Kreuz gegründet. Ziel war, die Erreichbarkeit von praktischen Ärztinnen und Ärzten auch während der Wochentagsnachtstunden sicherzustellen. 2010 erfolgten auf Wunsch der Ärztekammer eine Umstrukturierung des 141-Callcenters und die organisatorische Übernahme durch 144-Notruf NÖ, diese Vereinbarung wurde nun seitens der Ärztekammer NÖ gekündigt. Im Zuge der nunmehrigen Neuregelung soll es künftig keine Einschränkungen des Ärztedienstes geben, sondern man will sich vielmehr um weitere Verbesserungen bemühen. Zu diesem Zweck wurde zwischen den Vertragspartnern eine laufende Evaluierung vereinbart. Bestehende Strukturen sollen künftig noch besser genutzt werden, auch der Versorgungsauftrag der Krankenkassen ändert sich nicht, diese zahlen weiter, wenn Notdienst-Ärzte zum Einsatz kommen. Im Vorjahr gab es insgesamt rund 73.600 Anrufe, die Kasse hat in der Folge 8.235 Visiten und 973 Ordinationsbesuche für den Notdienst abgerechnet, was 37 Einsätzen pro Nacht entspricht.
Gesundheitsreform
Im Rahmen der Pressekonferenz ging Landeshauptmann-Stellvertreter Sobotka auch auf die Gesundheitsreform ein und hielt fest, dass man mit dieser "aus niederösterreichischer Sicht zufrieden" sein könne. "Wir haben unsere Vorstellungen in den Verhandlungen im Wesentlichen erreicht", so Sobotka. So sei man etwa im Zusammenhang mit der Finanzierung ein gutes Stück weiter gekommen, weiters sprach er die Entwicklungen bei der "Effizienz der Behandlung" und beim "Präventionstopf" auf Landesebene an. Hinsichtlich einheitlicher Verrechnungsmechanismen sprach Sobotka von einem "ganz wesentlichen Schritt, weitere Entwicklungen einzuleiten", ebenso verwies er auf den Entfall der Schiedskommission und eine schlanke Verwaltung und Struktur.